Ein Interview mit den Gründern von Gratos


Eva Keiffenheim
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Christian Berger und Konstantin Wiesenbaue
Christian Berger und Konstantin Wiesenbauer gewannen  2018 das „Moonshot Pirates Bootcamp“ in Tainach, haben im Juni 2020 die HTL Wolfsberg abgeschlossen und waren im September 2020 bei „2 Minuten 2 Mentoren” zu Gast. In diesem Interview sprechen Christian und Konstantik über ihre größten Herausforderungen bei der Gründung von Gratos und über vieles mehr. 

Wie seid ihr auf eure Idee gekommen?

Konstantin: Als wir beide noch auf der HTL Wolfsberg waren, kamen an einem Tag circa 20 Senioren zu Gast für eine “Fit am PC” Stunde. Danach haben wir aber gemerkt, dass die meisten Senioren noch gar nicht feritg waren und sie außerdem viele Probleme nicht mit an die Schule nehmen konnten, zum Beispiel wie man das WLAN oder einen Drucker einrichtet.

Danach kam eine Seniorin zu uns und fragte, ob wir ihr nicht weiterhelfen könnten. Das haben wir gerne gemacht und so hat das ganze angefangen. Danach kam eine Freundin der Frau und so weiter, bis wir irgendwann 3-4 Senioren pro Woche weitergeholfen haben. Irgendwann haben wir uns dann gedacht, das funktoniert so überraschend gut, dass wir damit weitermachen wollen. So ist die Idee entstanden. 

Was genau macht euer Unternehmen Gratos?

Christian: Wir helfen älteren Menschen mit technischen Problemen. In Zukunft werden wir das auf einer Netzwerkbasis machen. Dazu rekrutieren wir Schüler/-innen in ganz Österreich, um älteren Menschen ihr technisches Wissen weiterzugeben. 

Wir haben gemerkt, dass die technischen Probeleme von älteren Menschen für viele Schüler/-innen überhaupt kein Problem sind. Die einzige Barriere die besteht ist der Umgang mit älteren Menschen und hier werden wir Schüler/-innen unterstützen. 

Wie war der Gründungsprozess für euch?

Christian: Wir sind ins Gründen gedrängt worden. Ursprünglich hatten wir das ganze auf freiwilliger Spendenbasis gemacht. Irgendwann hat das jeodch jemand gemeldet. Dann haben wir uns mit unserem Rechtslehrer und Direktor zusammengesetzt. Dann sind wir zur Wirtschaftskammer Wolfsberg und haben dies angemeldet. Wir sind beide als Kleinunternehmer gemeldet. Am 1. August startet eine Förderung (Umsetzen innovativer Wirtschaftsvorhaben 2021 – Kärnter Wirtschaftsfonds) und 9 Monate später werden wir eine GmbH Gründung. 

Was war im Gründungsprozess schwieriger als erwartet?

Konstantin: Wir haben nicht damit gerechnet, dass soviel Papierkram dazugehört. Wir sind als unerfahrene Schüler in die WIrtschaftskammer hineinspaziert und haben gesagt “Hey, wir wollen gründen.” Dann haben sie uns komisch angeschaut und sehr viele Fragen gestellt, zum Beispiel: 

  • Was genau wollt ihr gründen?
  • Welches Geschäftsmodell habt ihr?
  • Wie viele Einnahmen werdet ihr haben?

Wir hatten keine Ahnung und haben nichts gewusst. Dann haben sie uns Zettel gegeben die wir ausfüllen mussten. Da waren viele Dinge die wir nicht verstanden haben und haben das mit unserem Rechtslehrer gemeinsam gemacht.

“Im Endeffekt geht das alles, aber man braucht einfach wen, der einen unterstützt.”

Konstantin Wiesenbauer

Was hat euch beim Gründen geholfen?

Christian: Die HTL Wolfsberg und besonders Jürgen Jantschgii hat uns immer unterstützt und uns den Weg geebnet. Er hat uns auch zur Youth Entrepreneurship Week gebracht. Die Schule hat eine große Rolle gespielt. 

Warum wollt ihr Unternehmer sein?

Konstantin: Bei mir hat sich das über die Zeit entwickelt, da ich in der HTL und in den Sommerferien immer viel gearbeitet habe, in verschiedenen Firmen. Ich habe immer gemerkt, dass mir das nicht so viel Spaß macht wie das, was ich mit den Senioren machen. Also das Gefühl, dass man sich die Zeit selber einteilen kann und, dass man sein eigener Chef ist. Dass man selber entscheidet wann, wie und wieviel man arbeitet und selber bestimmen kann, wie der morgige Tag aussieht. Also ganz einfach dieses selbstständige Arbeiten.

Christian: Das trifft es gut. Das Arbeiten mit den Senioren hat sich nie wie Arbeit angefühlt.

Wusstet ihr schon immer, dass ihr Unternehmer werden wolltet?

Konstantin: Immer habe ich es nicht gewusst. Nach der HTL beim Bundesheer habe ich 6 Monate Befehlen befolgt, wohinter ich keinen Sinn gesehen habe. Da habe ich gemerkt, das will ich wirklich nicht machen.

Christian: Ich hatte immer unterschiedliche Interessen. Als wir gegründet haben, also mit 18, haben ich schon gemerkt, dass das etwas komplett anderes und besonderes ist. Ich habe auch in den Sommerferien immer viel gearbeitet und man merkt einfach, dass das war wir gestartet haben sich nie wie Arbeit angefühlt hat. Das war etwas besonderes. 

Verfolgt ihr eine Vision?

Christian: Ja! Wir verfolgen generationenübergreifende Technikschulungen. Und unsere Vision ist es, Generationen wieder näher zueinander zu bringen. Man merkt, dass die Generationen auseinander driften. Die Jugendlichen sind viel am Handy, viele Großeltern wissen nicht, wie man WhatsApp benutzt. Genau das möchten wir umdrehen.

“Es ist ja nicht so, dass die Schüler/-innen den Älteren etwas beibringen, sondern auch immer Informationsaustausch. Wir lernen sicher gleich viel von den älteren Menschen, wenn wir ihnen etwas technisches gezeigt haben.” 

Christian Berger

Welche Tipps würdet ihr eurem 16-jährigen Ich geben?

Konstantin: Ich würde sagen, dass wir die Sachen vielleicht erstmal hätten durchdenken sollen. Es wäre vielleicht schlauer gewesen, sich erst zu informieren und Dinge genau nach Plan zu machen.

Christian: Wir waren sehr naiv aber wir haben auch sehr viel Glück gehabt. Bei manchen Sachen hätte es schon schlimmer ausgehen können. Wir sind manche Sachen zu schnell angegangen..

Warum seid ihr bei der Youth Entrepreneurship Week als Trainer dabei?

Christian: Unsere ganze Reise hat angefangen mit dem Moonshot Pirates Bootcamp, wo wir drei Tage hatten unsere Idee zu entwickeln. Bei der Youth Entrepreneurship Week haben wir gesehen, dass das in eine sehr ähnliche Richtung geht. Ich möchte andern das weitergeben, was unsere Zukunft komplett in eine positive Richtung verändert hat.

Konstantin: Dem kann ich mich genau anschließen. Dieses Bootcamp war für uns ein Sprungbrett in die gesamte Materie und wir haben so viel gelernt. Wir haben zum ersten Mal Zuspruch von Leuten bekommen und gesagt bekommen “Jungs, bleibt dran, hört nicht auf, das ist eine coole Idee.” Da dachten wir, da müssen wir dabei sein als Trainer, um genau diese Einstellung weiterzugeben.. 

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